Ich erlebe andere Nationen viel optimistischer Hansi Flick Fußball-Bundestrainer In Deutschland sind wir in der glücklichen Lage, frei und selbstbestimmt in einer stabilen Demokratie leben zu können. Das weiß ich enorm zu schätzen und halte es keinesfalls für eine Selbst- verständlichkeit. Wer wie ich durch den Fußball viel herumkommt, weiß, wie sehr wir darum in der Welt beneidet werden. Für eine offene Gesellschaft, die unter anderem von unseren vielen Vereinen getragen wird, die ihren Mitgliedern Gemein- schaft bieten und ihnen wichtige Werte für ein gutes Zusammen- leben vermitteln. Nicht nur unsere mehr als 24 000 Fußballvereine in Deutschland, die im Kleinen so Großes leisten. Aber um im Fuß- ballbild zu bleiben: In Deutschland neigen wir oftmals dazu, Niederla- gen heraufzubeschwören. Wenn der Anpfiff ertönt, liegen wir gefühlt manchmal schon 0 : 2 zurück. Im Fußball genau wie in der Politik oder in der Wirtschaft. Da erlebe ich andere Nationen viel optimistischer, begeisterungsfähiger und unter- stützender. Und darum beneide ich wiederum sie. Wir müssen entschlacken Sarna Röser Vorsitzende Verband Junger Unternehmer und Vorstandsmitglied Ludwig-Erhard-Stiftung Ich schätze an unserem Land den starken Mittelstand, der das Rückgrat unserer Wirtschaft bildet. Unsere Tüftler und Denker, die Ma- cherinnen und Macher. Ich schätze unsere Werte und Traditionen — und die Soziale Marktwirtschaft, die un- ser Land zu dem Wohlstand gebracht hat, in dem wir heute leben dürfen. Derzeit sind wir mit enormen Her- ausforderungen konfrontiert, die von unserer Regierung falsch oder zu we- nig angegangen werden. Das Gütesie- gel „Made in Germany“ verliert seinen Wert, und Unternehmen wandern ab. Zu hohe Steuern und Abgaben, Büro- kratiewirrwarr, Digitalisierungsflaute, Arbeits- und Fachkräftemangel, ineffi- ziente Maßnahmen beim Klimaschutz, Bildungsnotstand und, und, und. Deutschland braucht einen wett- bewerbsfähigen Wirtschaftsstandort, weniger Staatseingriffe und wieder mehr Mut und Vertrauen in Wachstum und Innovation. Unser Land braucht eine Detox-Kur zum Entschlacken, um einen zukunftsfähigen Standort für die kommenden Generationen zu ermöglichen. Damit das gelingt, brau- chen wir wieder mehr Pragmatismus statt Ideologie in der Politik! Was fehlt, sind die Pionierunternehmer Patrick Adenauer Geschäftsführender Gesellschafter Bauwens und Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung Die Deutschen sind hervor- ragende Ingenieure und Meister der stetigen Verbesserung bestehender Technologien. Einmal etwas kapiert, laufen sie und sind zu immer neuen Rekorden fähig. Ein Beispiel ist der Verbrennungsmotor: Sie verbrauchen immer weniger Kraftstoff, stoßen immer weniger Schadstoffe aus und können immer umweltschonender produziert werden. Auch beim Setzen morali- scher Standards und deren weitest- gehender Einhaltung ist Deutsch- land ungeschlagen. Was fehlt, sind die Pionierunter- nehmer des letzten und vorletzten Jahrhunderts, auf deren Erfindungs- reichtum unser heutiger Wohlstand beruht. Wo entstehen neue Märkte, und wie bedienen wir diese? Beispiel Gentechnologie: Vertrieben aus Deutschland und der EU, verändert sie die Welt und das Leben von vie- len Menschen zum Besseren. Statt Innovation und Unternehmertum zu fördern, regulieren wir beides kaputt. Woran liegt das? Für meine Begrif- fe an dem romantischen Blick, mit dem die Deutschen auf die reale Welt schauen. Nicht sein kann, was nicht sein darf. Deshalb sind wir so anfäl- lig für Heilsversprechen aller Art, die unter Ausblendung der Realität eine bessere und gerechtere Zukunft ver- heißen. Ich hoffe, wir lernen endlich aus der Vergangenheit. Das beste Modell Yasar Bilgin Vorsitzender der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung Hinsichtlich des technischen Fortschritts und der gut funk- tionierenden staatlichen Institutio- nen stellt Deutschland das beste Modell dar. Neue Errungenschaften der Technik, Weiterentwicklungen der Infrastruktur und die soziale Absicherung werden für alle Bürger umgesetzt. Zugleich sind soziale Absicherung, Gesundheitsversor- gung, Infrastruktur und technische Entwicklung auf einem hohen Stand sowie die demokratischen Struktu- ren hoch entwickelt und sicher. Deutschland ist somit ein Staat, in dem wir uns sicher fühlen können, gerade weil es eine stabile Demokra- tie gibt sowie ein dicht geflochtenes Netz an sozialer Absicherung. Aller- dings sind der gesellschaftliche Zu- sammenhalt und unser persönliches Miteinander noch verbesserungs- würdig. Ein gelungenes Miteinander bestimmt entscheidend unsere Lebensqualität. Das dürfen wir nie vergessen — auch wenn wir uns auf den Staat verlassen können. Wohlstand für Alle – Fördern, Fordern, Freiheit 35 T A V I R P , B K I , R E M H E N R E T N U N E G N U J E D / E I I F A R G O T O F N N A M S S O R G E N N A , O T O F R E I V E R / O G A M I : O T O F